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Land & Leute

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England, das ist weit mehr als nur die Queen, Londoner Börsen-Yuppies oder gar Fußball-Hooligans. Der Reiz offenbart sich vor allem in den ländlichen Regionen, dem wahren "Auenland", das J.R.R. Tolkien zutiefst liebte und ihn zu seinen fantastischen Erzählungen inspirierte. Worin aber liegt der Charme? Vor allem im Cider, aber das ist ja hinreichend bekannt ...

 

 


Ab in den Pub!

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Wenn es standesgemäß sein soll, genießt man den Cider selbstredend im Public House, kurz Pub. Englische Pubs mit deutschen Kneipen vergleichen zu wollen: Versuchen Sie es gar nicht erst. Egal, wie fremd Sie auch sind, in einem ordentlichen Pub kommen Sie zwangsläufig ins Gespräch, auch wenn Sie das ursprünglich gar nicht wollten. Hier spricht jeder mit jedem, Alters- Kultur- und Standesunterschiede scheinen nicht existent zu sein.

Es wird politisiert und über Gott und die Welt geredet, auf eine eher zwanglose und liberale Art, die seit Jahrhunderten typisch für die Engländer ist. Irgendwann hat jeder jedem eine Runde spendiert, die man selbstverständlich an der Theke ordert, und als ob es das natürlichste auf der ganzen Welt wäre, gehen alle um zehn oder elf Uhr nach Hause. Denn man geht in den Pub, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, nicht die Nacht: Dafür gibt es "gewöhnliche" Bars und Clubs.


Ein Traum in Grün und Blau

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Im späten Frühling zeigt sich England von seiner schönsten Seite: Die Landschaft ist eine Symphonie aus Grün und Blau, zumindest bei Sonnenschein (was öfter der Fall ist, als gemeinhin angenommen). Reizvolle Landschaften gibt es zur Genüge, angefangen von Cornwall und den Kanal-Inseln im äußersten Süden bis hin zum Lake District an der schottischen Grenze, der zahlreiche englische Künstler und Literaten inspirierte.

 

 


Gartenkultur vom Feinsten

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Englands Schlossgärten und Parks zählen zum Formvollendetsten, was das Metier zu bieten hat: Landschaftsgärtnerei in Perfektion. Im ganzen Land sind solche Parks wie der hier abgebildete (Levens Hall, Cumbria) zu finden.

Wer es naturverbundener mag: Zahlreiche Privatgärten können regelmäßig an Tagen der offenen Tür besichtigt und begutachtet werden. Vom gepflegten altenglischen Formschnittgarten bis hin zum absoluten Krautverhau, der Botaniker in höchste Verzückung bringt - in Englands Gärten kommt jeder auf seine Kosten.

 


Von Schlaglöchern und Weißdornsträuchern

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Am Ende sind es womöglich gar die gewundenen, engen, halsbrecherischen Landstraßen, gesäumt von malerischen Weißdornhecken, die das Herz für England höher schlagen lassen. Wer sie nicht gewohnt ist, der braucht beim Autofahren starke Nerven: ständiges Ausweichen in die Hecke, und das auf schlaglöchrigem Asphalt. Zurück in Deutschland dauert es trotzdem meist nur wenige Wochen, bis man sich klammheimlich zurücksehnt. Heckengesäumte Feldwege inmitten heimeliger Landschaften haben einen Charme, von dem deutsche Autobahnen nicht zu träumen wagen.


"Jetzt übertreib' mal nicht" werden Sie vielleicht denken. Das tun wir auch nicht - Leidenschaft und Erinnerung langen völlig, um so manchen liebgewonnenen Aspekt zu verklären ...

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