Drucken

Sorten & Anbau

Copyright: NACM

Äpfel, die normalerweise für die Cider-Herstellung verwendet werden, unterscheiden sich nicht nur rein geschmacklich von Tafeläpfeln: Ihr Fruchtfleisch besitzt eine faserige, holzige Struktur, was die Saftpressung erleichtert. Der Tannin-Gehalt (Tannine: pflanzeneigene Gerbstoffe) ist meist hoch und verleiht dem Cider seine typisch goldene Färbung und eine gewisse Bitterkeit.

Der Säureanteil britischer Cider-Äpfel ist - im Vergleich zu den Mostäpfeln deutscher Streuobstwiesen - relativ niedrig, was mit ein Grund dafür ist, dass Most und Apfelwein meist sehr viel saurer in Erscheinung treten als Cider. Die Apfelsorten, die zur Ciderproduktion verwendet werden, lassen sich vier Hauptgruppen zuordnen, abhängig vom Tannin- bzw. Säuregehalt.

  • Sweet (Süß)
    Geringer Tannin- und Säureanteil, unauffällig im Aroma. Süße Cider-Äpfel werden hauptsächlich dazu genutzt, aromaintensive Sorten zu verschneiden, deren Geschmack, für sich betrachtet, zu intensiv ausfällt. Beispielsorten: Sweet Coppin, Court Royal
     
  • Bittersweet (Bittersüß)
    Hoher Tanningehalt, geringer Säureanteil. Diese Äpfel verleihen dem Cider seinen typischen Geschmack, insbesondere der Tanninanteil kommt zur Geltung und bestimmt, wie bitter der Apfel schmeckt. In dieser Gruppe finden sich die vielfältigsten Aromaspektren. Beispielsorten: Dabinett, Yarlington Mill, Tremlett’s Bitter
     
  • Sharp (Sauer)
    Geringer Tanningehalt, hoher Säureanteil. Dieser Typ Apfel wird inzwischen meist durch entsprechende Tafeläpfel ersetzt, da sie sich vom Aroma her ähnlich sind. Noch aber gibt es einige Sorten, die ausschließlich zur Saftgewinnung kultiviert werden. Beispielsorten: Crimson King, Brown’s Apple
     
  • Bittersharp (Bittersauer)
    Hoher Tannin- und Säuregehalt. Das Tannin ist weniger dominant als bei den bittersüßen Sorten, daher ist auch das Aromaspektrum nicht so vielfältig. Beispielsorte: Stoke Red

Kulturform

 

ciderappleorchard1.jpg

Baute man bis vor einem halben Jahrhundert noch vorwiegend Hochstammkulturen an, so dominieren heutzutage Buschbäume die Obsthaine. Diese Form der Kultivierung erleichtert nicht nur Pflege, Rückschnitt und Ernte der Apfelbäume, sondern vervielfachte den Durchschnittsertrag pro Hektar um das nahezu sechsfache.

 

 

 

 

Hauptanbaugebiete

 
Die großen Anbaugebiete liegen in Südengland und Wales, wobei fünf Hauptregionen voneinander unterschieden werden können, drei im Westen, zwei im Osten.

England-anbaugebiete4.gif

Eastanglia:

Norfolk, Suffolk, Cambridgeshire

Südosten:

Kent, Sussex, Surrey

Südwesten:

Devon, Cornwall, Somerset

The ''Shires":

Worcestershire, Herefordshire, Gloucestershire

Wales:

Montgomeryshire, Bracknockshire

 

Quellen: National Association of Cider Makers, UK (NACM), J. Briggs, T. Bruning: Cider (St. Albans 2009)

 

zurück zu "Rund um den Cider"
zur Startseite: Cider & more